Cie Calabash (F)

© Cie Calabash

Dans La Foule

Durch das kollektive Gedächtnis berühren und unsere Sinne alarmieren. Schweben mit den Räumen, die uns noch bleiben, dem Körper seinen rechtmäßigen Platz geben. Eine Infragestellung von Begegnungen zwischen Menschen und dem Platz, den wir in unserer Gesellschaft hinterlassen haben. Welchen Platz nimmt das Individuum in einem Kollektiv ein? Welchen Platz nimmt die Gesellschaft in einer individuellen Welt ein? Ist der öffentliche Platz immer öffentlich? Und wie werden wir diesen Raum besetzen? Was sind unsere Entscheidungen?

Eine interaktive Arbeit, die Spiele aufstellt, und Bilder aufnimmt, in denen sich die Tänzerinnen und Tänzer entwickeln. Eine Hinterfragung des Jazztanzes in seinen Entwicklungsmöglichkeiten und seiner Inspiration aus seinen Ursprüngen und seinem Erbe, in einer entschieden zeitgenössischen Wahrnehmung. Als solches wird das Schöpfungswerk in die Transversalität der Künste gestellt. Der kreative Prozess ist Teil einer seit 2000 initiierten Forschung mit dem Titel „Danse Jazz Nouveau Concept“ des Choreografen Wayne Barbaste. Szenografie und Video unterstützen eine Geste, die die Entstehung eines Jazztanzes beschreibt, der sowohl innovativ ist als auch seine Differenz in seinem Verhältnis zur Raumzeit erfasst.

tanzfestival-bielefeld.de/Cie Calabash

Posterino Dance Company (IT)

© Andreas Kullmann

Mondo Paradiso | Love me if you can!


Die erste Performance des Abends, „Mondo Paradiso“, wird durch ­viele narrative Ebenen strukturiert, in denen sich Tanz und Videobild ineinandergreifend verzahnen. Das Thema „Plastik“ wird den Raum prägen, in dem sich die Tänzerinnen und Tänzer bewegen. „Es geht um Zerstörung und Erneuerung, auch um die Begrenzung des Körpers, und damit um die Begrenzung des Lebens“, erklärt Bühnenvideoregisseur und Choreograph Gaetano Posterino; „Mit Mitteln des Tanzes wollen wir der Dringlichkeit des Themas der Umweltzerstörung Nachdruck verleihen.“ Aus Plastik sind dabei Tutus, neckische Accessoires und Tüten über den Köpfen der Tänzerinnen und Tänzer, die ihnen – und dem Publikum – den Atem rauben.

Die zweite Performance des Abends dreht sich um die ewigen Motive Einsamkeit, Sehnsucht und die Suche nach Liebe. Eine Frau durchlebt Liebe, Ablehnung, Hass und Leidenschaft, und macht sich anschließend auf die Suche nach ihrer Identität und ihrem eigenen Weg. In einer dynamischen, flotten Tanzrunde zu Soulmusik aus den 60er Jahren sind die ­Tänzerinnen und Tänzer hautnah und individuell in einer modern-neoklassischen ­Choreographie zu erleben. Ein Kaleidoskop, das gute Laune macht – und am Ende doch verstummt.

tanzfestival-bielefeld.de/PosterinoDanceCompany

CIA BAAL (ES)

© Alvaro Maldonado

GINOIDE

New London 2029. In einer globalen Gesellschaft, in der persönliche Beziehungen ein Privileg sind, finden wir den Technischen Leiter eines multinationalen Unternehmens, Augustin. Versunken in einer ­Arbeitsroutine, die ihn an den Rand der Leere bringt, lebt Augustin in Angst. Um die ­Monotonie zu durchbrechen, sucht er nach jemandem, der sich in seine repetitiven Lebenszyklen integrieren kann. GINOIDE ist ein Roboter mit weiblicher Ähnlichkeit, der hauptsächlich für sexuelle Zwecke entwickelt wurde. Nana – Augustins neue Partnerin – wurde nach den stereo­typischen Grundprinzipien gebaut, die Frauen objektivieren; Regeln, die in unserer neoliberalen Gesellschaft vorherrschen; eine Gesellschaft, in der der Konsum die Normen vorgibt, denen unsere Körper, ob echt oder unecht, zu gehorchen haben. Die seltsame Beziehung zwischen Menschen und Roboter wird durch eine neue Situation verändert: ein drittes Element schneidet in ihre Beziehung ein. Dies führt Nana dazu, ihre eigene Existenz in Frage zu stellen.

Inspiriert von Serien und Filmen wie The Handmaid’s Tale, Black Mirror und Ex-Machina, lässt die Beziehung zwischen Nana und ihrem Besitzer Augustin sowohl über sentimentale als auch sexuelle Beziehungen nachdenken. Wohin steuert die Menschheit? Was wird mit der Fortpflanzung unserer Spezies geschehen? 

tanzfestival-bielefeld.de/Cia BAAL

Tanzfestival-Party Open-Air

Musik und Tanz unter freiem Himmel – Die Tanzfestival-Party auf dem Rathausplatz bietet auch den Besuchern viel Spaß und Bewegung. Zur ­Halbzeit des Tanzfestivals präsentieren die Workshop-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer der ersten Woche die Ergebnisse ihres Tanztrainings und laden zum Mitmachen ein. Auf der Open-Air-Bühne bietet sich für die ­Tänzerinnen und Tänzer die Gelegenheit, ihr neu erlerntes Können direkt vorzustellen. Dabei werden Energien freigesetzt, die jeden einzelnen Zuschauer mitreißen und auch Tanzmuffel in den Bann ziehen. Nach der Präsentation durchmischt sich das Publikum mit den Tänzerinnen und ­Tänzern der Workshops ­sowie den Dozentinnen und Dozenten, und es wird gemeinsam gefeiert. Bei schlechtem ­Wetter ­findet die Veranstaltung im TOR 6 Theaterhaus statt. Der Einlass dort ist gemäß den vorhandenen Platzkapazitäten beschränkt.

tanzfestival-bielefeld.de/Party Open Air

Theater Pforzheim (D)

© Cie Calabash

Brahms – Glaube Liebe Hoffnung
Wolken, die uns nicht tragen
Beethoven. Unerhört. Grenzenlos.

Glaube, Liebe, Hoffnung: ohne sie kann kein Mensch leben. Zum Beginn des Abends stellt Guido Markowitz die drei universalen seelischen Grundhaltungen des Menschen ins Zentrum eines neuen Balletts. Sie werden als drei Bühnenfiguren dargestellt und durch assoziationsreiche Tanzhandlungen greifbar.

Im zweiten Stück verwebt Damian Gmür existenzielle menschliche Erfahrungen zu einer komplexen Choreografie, dessen Ausgangspunkt der ­Umgang der Menschen mit Verlust ist: von Wut über Melancholie bis zu Akzeptanz und Hoffnung.

„Beethoven. Unerhört. Grenzenlos.“ schließt den dreiteiligen Abend mit beeindruckender thematischer Kohärenz ab. Dabei werden Themen fortgeführt, die in beiden vorherigen Stücken ebenso aufgegriffen wurden: der menschliche Umgang mit Emotionen und die existenziellen Fragen, die sich daraus ergeben.

tanzfestival-bielefeld.de/theater-pforzheim

Theater Pforzheim (D)

© Cie Calabash

Brahms – Glaube Liebe Hoffnung
Wolken, die uns nicht tragen
Beethoven. Unerhört. Grenzenlos.

Glaube, Liebe, Hoffnung: ohne sie kann kein Mensch leben. Zum Beginn des Abends stellt Guido Markowitz die drei universalen seelischen Grundhaltungen des Menschen ins Zentrum eines neuen Balletts. Sie werden als drei Bühnenfiguren dargestellt und durch assoziationsreiche Tanzhandlungen greifbar.

Im zweiten Stück verwebt Damian Gmür existenzielle menschliche Erfahrungen zu einer komplexen Choreografie, dessen Ausgangspunkt der ­Umgang der Menschen mit Verlust ist: von Wut über Melancholie bis zu Akzeptanz und Hoffnung.

„Beethoven. Unerhört. Grenzenlos.“ schließt den dreiteiligen Abend mit beeindruckender thematischer Kohärenz ab. Dabei werden Themen fortgeführt, die in beiden vorherigen Stücken ebenso aufgegriffen wurden: der menschliche Umgang mit Emotionen und die existenziellen Fragen, die sich daraus ergeben.

tanzfestival-bielefeld.de/theater-pforzheim

Kodance/&Ko (IT)

© Kodance/&Ko.

NOOM/69

Philosophie, Religion und Wissenschaft geben alle unterschiedliche Antworten auf die gleichen grundlegenden Fragen: Warum, Wie, Wann. Die obsessive und zwanghafte Suche nach Erklärungen war immer auf eine ­Eigenschaft des Menschen ausgerichtet, die im Laufe der ­Jahrhunderte Gerechtigkeit, Gutes, Wahrheit, Realität und Fantasie untersucht hat.
Ausgehend von der Fiktion bietet der Bühnenraum in NOOM/69 eine ­entspannende Untersuchung, einen Ort der Herausforderung, der An­kündigung, der Entdeckung und, warum nicht, der persönlichen Wahrheit. Die Performance suggeriert unmögliche Monologe, Personifikationen, ­außergewöhnliche Kollektive, surreale Bilder, Zyklen, alles unter dem wachsamen Auge von SELENE. „Die dunkle Luft wird leuchtend vor ­ihrer goldenen Krone und den Strahlen, die sie erleuchten, wenn er aus dem Meer die göttliche SELENE hell gekleidet trug.“

53 Jahre sind vergangen, seitdem der erste Mensch auf dem Mond war. Es war der 20. Juli 1969, als Neil Armstrong seinen Fuß auf den Mond­boden setzte, während die Welt im Fernsehen zuschaute. Aber was haben wir wirklich gesehen? „Kunst reproduziert nicht das Sichtbare, sondern macht sichtbar, was nicht sichtbar ist.“ (Paul Klee, 1920)

tanzfestival-bielefeld.de/Kodance/&Ko

Cie EgriBiancoDanza (IT)

Leonardo da Vinci: Anatomie Spirituali

Eine choreografische und choreologische Arbeit, in der der gesuchte ­Körper zwischen Stille und Bewegung erscheint, wird zur Geschichte von sich selbst und etwas Anderem ohne reale und konkrete Erzählung. Unser Körper wird in seiner Fleischlichkeit und seinem Blut von einem Geist geleitet und von einem Herzen belebt. Wenn wir jedoch tiefer nachdenken, in welcher Beziehung stehen wir zu den Bereichen unseres Körpers? Welche möchten wir verstecken? Welche lieben wir? Welche stehen der Welt gegenüber, und welche kommen verborgen in diese? Welche Bereiche des Körpers korrespondieren mit der der Stärke und der Arroganz und welche mit der Fragilität in zwischenmenschlichen Beziehungen?

Die Untersuchung des Körpers der Tänzerinnen in einem echten Sezierprozess bietet dem Publikum einen choreographischen Weg mit esoterischen Perspektiven an – ein mysteriöses Ritual, aus dem manchmal ­surreale, verspielte, komische, poetische und schockierende Wahrheiten ­entstehen. Ein kreativer Prozess, der sich zwischen den Klängen der Natur (einer für Leonardo wichtigen Dimension) und Anklängen an die Musik der Renaissance entfaltet.

tanzfestival-bielefeld.de/Cie EgriBiancoDanza